Das bayerische Bier ist in Gefahr! So sah es zumindest im vergangenen Herbst aus, als Kohlensäure plötzlich knapp wurde. Inzwischen sind die Lieferengpässe so gut wie behoben, dennoch gibt es gute Gründe bei der Kohlensäureproduktion umzudenken. Eine vielversprechende Möglichkeit könnte es sein, den begehrten Zusatz in Biomethananlagen herzustellen. Also in speziellen Anlagen, die Biogas so lange reinigen, bis es die Qualität von herkömmlichem Erdgas hat. Im Vortrag „Kohlensäure aus Biomethananlagen“, erläutert Robert Wagner von C.A.R.M.E.N. e.V. am Montag, den 06. Februar, ab 18:00 Uhr, wie das Verfahren funktioniert. Und warum eine Umstellung nicht nur für Bierliebhaber eine gute Sache wäre. Die Veranstaltung aus der KoNaRo-Vortragsreihe findet im KoNaRo – Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing statt und wird zudem online übertragen.

Über Wochen mussten manche Brauereien im Herbst einen Teil ihrer Produktpalette einstellen. Sie hatten nicht genügend Kohlensäure (oder richtiger gesagt Kohlenstoffdioxid) zur Verfügung, um Bier, Limo und gesprudeltes Wasser zu produzieren. Das Problem: Rund die Hälfte der heute verwendeten Kohlensäure fällt als Nebenprodukt bei der Herstellung von Mineraldüngern an. Das Ausgangsmaterial dafür ist Erdgas, welches im vergangenen Jahr aber bekanntermaßen sehr teuer geworden ist. Darum wurde die Produktion von Düngemitteln häufig gedrosselt und infolgedessen auch das Kohlenstoffdioxid für die Brauereien plötzlich knapp.

Am Montagabend erklärt Wagner, warum Biomethananlagen prädestiniert sind, solche Engpässe in Zukunft zu vermeiden. Denn auch bei der Aufreinigung von Biogas zu Biomethan entsteht Kohlenstoffdioxid in großen Mengen. Bisher wird es als Abgas klimaneutral an die Umgebung abgegeben. Doch der Biogasexperte ist sich sicher, dass sich das in Zukunft ändern wird. Wird das Kohlenstoffdioxid noch weiter gereinigt, dann wäre es nämlich durchaus auch für die sehr zahlreichen technischen Anwendungen oder (insbesondere bei Anlagen, die Energiepflanzen vergären) für die Lebensmittelproduktion geeignet. Eben auch für Getränke. So könnte das bayerische Bier künftig also noch ein Stückchen regionaler und klimafreundlicher werden.

Der Vortrag findet im Schulungs- und Ausstellungszentrum (SAZ) in der Schulgasse 18 in Straubing statt. Zusätzlich gibt es eine Liveübertragung ins Internet. Die Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich.

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